Margarete Schütte-Lihotzky, © privat, Photographer: privat

Margarete Schütte-Lihotzky AT

http://www.schuette-lihotzky.at
Franzensgasse 16/40 | 1050 Wien

Margarete Lihotzky wurde am 23.Jänner 1897 in Wien geboren.
1915-1919 Studium an der k.k. Kunstgewerbeschule in Wien (heute Universität für Angewandte Kunst) in der Klasse von Architekt Oskar Strnad.
1919 – 1920 Aufenthalt in Holland als Begleiterin eines Kindererholungsaufenthalts.
1920 – 1925 Arbeit für die Wiener Siedlerbewegung
1922 – 1924 Anstellung im Baubüro des Österreichischen Verbandes für Siedlungs- und Kleingartenwesens
1924 – 1925 Erkrankung an Tuberkulose und Aufenthalt in der Lungenheilstätte.
1926 – 1930 lebt sie in Frankfurt am Main und arbeitet in der Abteilung Typisierung am städtischen Hochbauamt, geleitet von Architekt Ernst May.
1927 Heirat mit dem deutschen Architekten Wilhelm Schütte.
1930 wird eine ExpertInnengruppe um Ernst May nach Moskau berufen, der auch das Ehepaar Schütte-Lihotzky angehört. Margarete Schütte-Lihotzky leitet die Abteilung für die Planung von Kinderanstalten.
1934 Reisen nach Japan und China
1934 – 1936 Arbeit für die Architekturakademie in Moskau
1937 verlassen Margarete und Wilhelm Schütte die Sowjetunion und reisen nach Paris und London. Im Herbst 1938 findet das Ehepaar in Istanbul Exil, wo sie für das Erziehungsministerium tätig werden.
Margarete Schütte-Lihotzky schließt sich in Istanbul einer österreichischen kommunistischen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus um Architekt Herbert Eichholzer an. Im Winter 1940 fährt sie nach Wien, um sich aktiv am Widerstand zu beteiligen. Sie wird von der Gestapo in Wien inhaftiert, das Todesurteil für sie beantragt. Im Prozess wird sie zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie im Zuchthaus Aichach in Bayern verbringen muss. Dort erlebt sie die Befreiung und das Kriegsende im Mai 1945.
Im Jahr 1946 reist sie in Richtung Türkei, wo sie ein Dreivierteljahr in Sofia, Bulgarien auf die Ausreisemöglichkeit ihres Mannes aus der Türkei warten muss. In dieser Zeit plant sie die ersten Kindergärten Bulgariens. Anfang 1947 kehren Margarete Schütte-Lihotzky und Wilhelm Schütte gemeinsam nach Wien zurück. 1951 kommt es jedoch zur Trennung von Wilhelm Schütte.
1949 erhält sie die Befugnis als Ziviltechnikerin und übt den Beruf der Architektin selbständig aus.
Die Architektin nimmt an internationalen Kongressen teil, ist für die Gestaltung von Ausstellungen, Denkmälern und für verschiedene Bauaufgaben tätig. Im Auftrag der Stadt Wien plant sie zwei Wohnhäuser: 1030 Wien, Barthgasse und 1020 Wien, Schüttelstraße und zwei Kindergärten: in 1200 Wien, Kapaunplatz und 1110 Wien, Rinnböckstraße.
1956 Studienreise nach China, 1961, 1963 Reisen nach Kuba.
1966 sechs Monate Forschungstätigkeit zu Kinderanstalten an der Bauakademie in Berlin, DDR.
Sie verfasst Artikel in verschiedenen Zeitschriften zu Architekturthemen, hält Vorträge und engagiert sich für die Anliegen der Frauen- und Friedensbewegung.
1970 übersiedelt Margarete Schütte-Lihotzky in die, von ihr geplante Wohnung mit Dachterrasse in der Franzensgasse in Wien. Die Sommermonate verbringt sie in Radstadt.
In ihren späten Jahren erhält sie zahlreiche Preise und Ehrendoktorate.
1993 findet im Museum für Angewandte Kunst in Wien die erste Ausstellung über das Gesamtwerk der Architektin statt. Gleichzeitig erscheint der Werkkatalog „Margarete Schütte-Lihotzky - Soziale Architektur Zeitzeugin eines Jahrhunderts“.
Am 18.Jänner 2000, 5 Tage vor ihrem 103.Geburtstag stirbt die Architektin in Wien.

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